Ich will Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, die so plakativ ist, dass sie ausgedacht erscheint. Ist sie aber nicht, sondern genau so geschehen.
Vor einiger Zeit erzählte mir ein Freund − nennen wir ihn Frank, denn so heißt er nicht − eine Geschichte aus seiner Kindheit. Da gab es einen Nachbarsjungen, mit dem er gut befreundet war und doch auch wieder nicht, denn er wurde von ihm immer wieder auch übel gequält und körperlich misshandelt – »so wie Jungs halt manchmal sind« -, ohne dass er sich zu wehren wusste.
Irgendwann bekam die Großmutter dieses Jungen mit, wie ihr Enkel sich verhielt, und sie gab Frank einen Rat, wie ihn vielleicht nur Großmütter geben dürfen.
»Das nächste Mal, wenn er sich so verhält, gehst Du mit deinem Gesicht ganz nah heran an seines und trittst dann mit voller Kraft gegen sein Schienenbein.«
Am nächsten Tag war es wieder so weit. Es war das nächste Mal.
Sie blieben die besten Freunde. Die Quälereien aber hatten ein Ende.
Dazu eine »kommunikationstheoretische« Anmerkung:
Jemandem, der sich entschieden hat, vorzugsweise kinästhetisch zu kommunizieren, immer wieder nur im Auditiven zu begegnen, ist kein Zeichen kommunikativer Kompetenz.
Manchmal braucht´s ein bisschen mehr »Pacing«.
Übrigens: Hier handelt es sich natürlich um soziale, nicht um antisoziale Gewalt, die das eigentliche Thema dieser Seite ist.